Trailer
USA 2009
Terminator: Die Erlösung
Originaltitel: Terminator Salvation
Regie: McG
Darsteller: Christian Bale, Sam Worthington, Moon Bloodgood, Helena Bonham Carter, Michael Ironside
Lauflänge: Circa 115 Minuten
Genre: Science-Fiction, Action
Verleih: Sony Pictures
FSK: 16
Um etwas Zeilen zu sparen, verwende ich für diese Retrospektive den englischen Titel Terminator Salvation.
Gestern noch im Fernsehen, heute schon auf meinem Blog. Und hier habe ich mal einen ganz prominenten Vertreter für meine noch etwas unterbesetzte Wühlkiste. Terminator Salvation stand nie unter einem guten Stern. Kein James Cameron, Kein Arnie, PG-13. Letztendlich waren es alle 3 Knockout Kriterien, die diesem Machwerk das Genick brachen. Zudem waren alle hohen Tiere anscheinend gemeinsam beim Chinesen auf eine gemütliche Runde Opium, als man sich entschied McG für den Posten des Regisseurs anzuheuern. Joseph McGinty Nichol, kurz, McG ist ein Regisseur, der in der Vergangenheit hauptsächlich im TV-Sektor tätig war. Dem Mann nun ein 200 Millionen Dollar teures Projekt in die Hände zu legen war da beinahe schon etwas unfair.
Da die Erwartungshaltung der Fans nahezu astronomisch waren, gab es den ersten Dämpfer bereits als die Altersfreigabe aus den USA verkündet wurde. Der Verleih peilte ein lukratives PG-13 Rating an. Die niedrig angesetzte Altersfreigabe war natürlich ein sicheres Ding, um auch Teenager in den neuen Terminator-Film zu locken. Die Rechnung sollte aber nicht ganz aufgehen. Während Terminator Salvation kein völliger Box Office Flop war, lag er bei einem Budget von 200 Millionen US Dollar und einem weltweiten Einspielergebnis von 371 Millionen US Dollar noch immer weit hinter den Erwartungen der Produzenten. Für das Terminator Franchise war bereits Teil 3 eine mittelschwere Enttäuschung, konnte der Film aber noch immer von Schwarzenegger und R-Rating Bonus profitieren.
Doch woran genau scheiterte Terminator Salvation? Die Fans hatten sich doch immer einen Terminator Ableger gewünscht, der genau so aufgebaut ist wie Kyle Reese's düstere Rückblenden aus dem Erstwerk. Wollten eben jene Fans nicht mehr den Krieg der Maschinen in einer völlig zerstörten Zukunft sehen? Aber natürlich wollten sie das! Allerdings nicht so. McG's hektischer Stil kommt einem Musikvideo gleich. Dazu kommt ein hauchdünner, schwacher Plot der das Franchise noch weiter in Verruf bringt (Teil 3 lässt grüßen) und eine Auswahl von Schauspielern, die den Eindruck vermitteln, sie hätten nicht einmal so richtig lust auf dieses Projekt. Sam Worthingtons Charakter Marcus Wright ist überflüssig, obwohl er der Protagonist ist. Christian Bale als Kriegsheld John Connor bleibt blass und unglaubwürdig. Bale bereut mittlerweile, je an diesem Projekt mitgewirkt zu haben. Beinahe bekannter als der komplette Film wurde Bales bereits legendärer Ausraster am Set zu Terminator Salvation.
Ein wenig überzeugendes Script, schwache Darsteller und ein völlig überforderter Regisseur haben hier ein Erbe angetreten, welches sie unmöglich bestreiten konnten.
Zuletzt wäre da noch die von McG vielfach angepriesene und von Fans heiß erwartete Unrated-Fassung für das Heimkino. In dieser Fassung sollten dann Inhalte zu sehen sein, die für die PG-13 Freigabe weichen mussten. Am Ende bezog sich ein Großteil dieser Inhalte auf Schauspielerin Moon Bloodgoods entblößte Brüste, die für den Bruchteil einer Sekunde in der Unrated-Fassung zu sehen sind. Alle weiteren, hinzugefügten Szenen sind nichts weiter als Lückenfüller, die es bestenfalls als Deleted Scenes unter die Extras eines Filmes schaffen. Zumindest der Regisseur war aber auf Moons entblößte Tittchen sehr stolz. Alle nun angefixten Leser, die den Film bisher noch nicht gesehen haben, sollten sich aber nicht zu sehr freuen. Bei einem Gang ins Freibad wird man vermutlich detailreichere Einblicke bekommen.
Resümee
Ob Terminator Salvation ein Ausrutscher war, wird Terminator Genisys zeigen. Schwarzenegger wird im kommendem Film zwar wieder zu sehen sein, über die Altersfreigabe wird aber noch immer entschieden (sofern es da noch kein Update geben sollte) und mit "Thor" Regisseur Alan Taylor hat man erneut einen Mann aus dem TV-Sektor engagiert (auch wenn seine Vita relativ beeindruckend ist und etliche namhafte Serien dabei sind). Ob aber ein alternder Arnie, John McClanes talentloser Sohn und Daenerys Targaryen das Ruder noch rumreißen können, ich wage es zu bezweifeln.
Terminator Salvation wird wohl einen eher trauriges Stand in der Historie des Franchise finden. Aus Entertainment Sichtweise ist der Film ein stumpfsinniger Blockbuster der sogar extrem kurzweilig sein kann. Als Gesamtwerk und Teil des Terminator Franchise eine riesige Enttäuschung, sowohl als Film als auch kommerziell. Wer oder Was hier nun erlöst wurde, wird auf immer ein Rätsel bleiben, aber für alle Beteiligten dürfte der Titel wohl Programm sein. Die Klospülung ist jedenfalls aktiviert!
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