Archiv: Rezensionen zu Literatur und Film

Samstag, 23. August 2014

Penhaligon: Die Wild Cards kommen nach Deutschland




Als ich vor einiger Zeit den Penhaligon Online Katalog durchstöberte, war ich etwas überrascht. Denn für den 25 August 2014 listete der Verlag, der zur großen Verlagsgruppe Random House gehört, einen eher unbekannten George R. R. Martin Titel. Wild Cards. Fans des Autors, der „Das Lied von Eis und Feuer“ geschrieben hat, werden aber bestens bescheid wissen. Bereits seit Ende der Achtziger läuft die Serie, und für Martin, der hier als Schöpfer und Herausgeber fungiert, zu einem seiner Lieblingsprojekte wurde. Seit der US-Amerikanischen Veröffentlichung hat sich ein kleiner Kult um die Wild Cards gebildet. Umso erfreulicher ist die Nachricht, dass es die Wild Cards nun auch endlich in die deutsche Sprache geschafft haben.

Ich selbst war häufiger in der Vergangenheit kurz davor, mir die eBooks zuzulegen, meine Unentschlossenheit dem Medium gegenüber hat sich aber doch bezahlt gemacht. Die hier vorliegende Ausgabe von Penhaligon dürfte auf der neu verlegten Ausgabe basieren, die 2010 in den USA erschienen ist und 3 zusätzliche Geschichten spendiert bekommen hat. Da die Chronologie etwas kompliziert ist und Martin bereits ankündigte, die Serie fortsetzen zu wollen, ist es relativ wahrscheinlich, dass neue Bände ebenfalls veröffentlicht werden. Da Syfy Films wohl eine TV-Verfilmung plant, könnte der Kult um das Wild Cards Universum wachsen.

Doch was genau sind die Wild Cards? Nun, den ersten Fehler, den man nicht begehen darf, ist, bitte keine Vergleiche zu „Das Lied von Eis und Feuer“. Wild Cards gehören zu einem sogenannten "Shared Universe". All das mag zwar aus dem Genie Martins stammen, allerdings hat er viele Autoren dazu eingeladen, diesem Universum einen Charakter zu verleihen. So besteht der Band aus vielen Geschichten, geschrieben von den unterschiedlichsten Autoren. Das macht dieses Projekt so einzigartig. Über den Inhalt will ich in diesem Artikel noch nicht zu viel erwähnen. Interessenten werden natürlich schnellstens bei Wikipedia fündig. Es sei aber gesagt, wem die X-Men ein wenig zu zahm sind, oder wer Alan Moores Watchmen mag, der wird mit Wild Cards vermutlich eine menge Spaß haben.


Da noch ein paar Zeilen übrig geblieben sind kommt nun eine kleine Trivia:

- Neben Martin gilt Melinda M. Snodgras als Hauptverantwortliche für die Herausgabe des Werkes. Die Originalbesetzung der Wild Cards Autoren war eine Gruppe von Rollenspiel Fans die teilweise ihre eigenen Charaktere in die Geschichte verpackten.

- Neil Gaiman wollte ebenfalls eine Figur in Wild Cards verewigen. Zusammen mit George R. R. Martin gab es sogar Gespräche dazu. Martin jedoch cancelte die Zusammenarbeit mit Gaiman. Neil Gaiman jedoch gab seine Pläne nicht auf, und seine Figur fand dennoch Verwendung bei DC Comics. Hinter dem ehemaligen Wild Cards Charakter verbirgt sich keine andere Person als Gaimans Kultfigur Sandman.

Der Wild Cards Sammelband erscheint am Montag, den 25 August 2014 für 15 Euro bei Penhaligon (544 Seiten, broschiert) und dürfte in jeder gut sortierten Buchhandlung erhältlich sein. 

Das reicht für einen weiteren Einwurf, denn am 13 Oktober bringt der Heyne Verlag den ersten Band von George R.R. Martins Anthologien Traumlieder (Band 2 erscheint 2015).



Penhaligon: Trailer zu Wild Cards 

Montag, 11. August 2014

Salvo schreibt schon wieder mit dem Aufziehvogel - Teil 2: Postkarten aus Pjöngjang








Mit Überlängen musste ich mich schon immer auseinandersetzen. Auch bei meiner neusten Geschichte, „Postkarten aus Pjöngjang“, konnte ich diese Überlängen nicht vermeiden. Aus diesem Grunde hat mein Beitrag auch etwas länger auf sich warten lassen. Ich denke aber dennoch das bei all den Korrekturen immer noch haufenweise Fehler zu finden sind, die aber alle nicht das Lesevergnügen trüben dürften.

Zu „Postkarten auf Pjöngjang“ gibt es gar nicht mal so viel zu schreiben. Wieder einmal war ich überrascht zu sehen das geheimnisvolle Frauen in Salvos und meiner Geschichte eine wichtige Rolle spielen. Da steckt wohl zu viel von Murakamis Einfluss in uns.

„Postkarten aus Pjöngjang“ ist meine erste Kurzgeschichte seit beinahe 2 Jahren. Das besondere an der Geschichte ist jedoch, ich habe sie geschrieben, ohne das ich, bis kurz vor dem Finale (was die meisten unerklärlichen Situationen in der Geschichte aufklärt) wusste, in welche Richtung sich diese Geschichte noch entwickeln wird. Somit war es auch für mich immer wieder eine Überraschung, durch welch surreale Situationen Student Damien sich noch prügeln muss. In manchen Absätzen merkt man mir die Planlosigkeit vielleicht sogar an, die ich teilweise während des Schreibens hatte. Ich selbst hatte mir 3 verschiedene Endings überlegt, aber erst nachdem ich „Unterwassertheater“ von Salvo las, war mir klar, dass für das Ende eine besondere Auflösung herhalten muss. Ein Grund, wieso mein Beitrag auf sich warten lies.

Das Thema rund um Nordkorea ist für mich persönlich sehr interessant. Die asiatischen Einflüsse in der Geschichte halten sich dennoch in Grenzen.

Genau wie bei Salvos „Unterwassertheater“ verzichte ich auf eine Inhaltsangabe. Dieser wird sich während des Lesens entfalten. Damit möchte ich diese Einführung auch beenden.

Viel Spaß nun beim zweiten und letzten Teil unseres Specials: Postkarten aus Pjöngjang. 
Die komplette Geschichte gibt es wie immer sobald ihr den kompletten Artikel anklickt. Sollte die Schrift der Geschichte etwas klein dargestellt werden, verwendet einfach den Zoom aus dem Browser, den ihr gerade benutzt.

Montag, 4. August 2014

Studio Ghibli schließt anscheinend seine Pforten (Update)




Es war nie meine Intention, nur noch Beiträge über das Studio Ghibli zu verfassen, aber wenn eine Neuigkeit von diesem Umfang die Runde macht, möchte ich gerne etwas eigenes dazu schreiben.

Ein wenig hat es sich mit dem Abschied von Hayao Miyazaki als Filmemacher angekündigt, aber gerechnet hat damit keiner. Man kann daher nur hoffen, dass es sich wieder einmal nur um eine schlechte Übersetzung handelt.

So hat Manager Toshio Suzuki angekündigt, dass der aktuelle Studio Ghibli Film, When Marnie was there“ (Hiromasa Yonebayashi) das finale Werk des Studios sein wird. Man wolle sich zukünftig auf Merchandise und die Studio Ghibli Klassiker konzentrieren.

Für alle Fans dürfte die Ankündigung von Toshio Suzuki ein Schlag ins Gesicht sein. Immerhin waren Filme wie „Porco Rosso 2“ und „Ponyo 2“ angekündigt. Doch nicht nur das, auch eine TV-Serie namens Ronia Räuberstochter, basierend auf Astrid Lindgrens gleichnamigen Werk, wurde kürzlich angekündigt. Dies wäre die erste TV-Serie des Studios gewesen. Die Produktion scheint längst im Gange zu sein.

Die genauen Gründe für das Ende des Studio Ghiblis dürften damit ungeklärt bleiben, aber, wie heißt es so schön? „Man sollte aufhören wenn es am schönsten ist“. Ginge es aber danach, hätte schon vor rund 30 Jahren der letzte Studio Ghibli Film das Licht der Welt erblicken müssen.

**Update am 05.08.2014**

Nachdem mehrere verlässliche Quellen nun darüber berichtet haben, möchte ich auch noch ein kleines Update zum Thema nachliefern. Toshio Suzuki drückte sich so aus, dass man nach dem Abschied von Hayao Miyazaki sich ein wenig aus der Produktion zurückziehen werde. Man denke über Umstrukturierungen nach und wolle sich Zeit nehmen, wie es mit dem Studio in Zukunft weitergehen wird. Sonderlich optimistisch klingen diese Neuigkeiten aber auch nicht.