Archiv: Rezensionen zu Literatur und Film

Mittwoch, 25. Oktober 2023

Rezension: Throne of Glass - Die Erwählte (Sarah J. Maas)




Throne of Glass - Die Erwählte

Autorin: Sarah J. Maas
Verlag: dtv
Genre: Fantasy
Übersetzung: Ilse Layer
Format: eBook, gebundene Ausgabe



Immer wieder bin ich bei der Suche nach neuem Lesestoff über Sarah J. Maas und auch ihre Throne of Glass-Reihe gestolpert. Nachdem ich auch im Umfeld hörte, die Reihe solle gut sein, beschloss ich, dem Ganzen eine Chance zu geben.
Hauptfigur ist Celaena Sardothien, ehemals die beste und berühmteste Assassine des Landes, nun zur lebenslangen Strafarbeit in den Salzminen verurteilt, was einem Todesurteil gleichkommt, denn nur Wenige überleben überhaupt länger als einige Wochen. Ihre Aussicht auf Rettung kommt überraschend in Form des Captains der königlichen Garde, Chaol Westfall, der ihr anbietet für Kronprinz Dorian Havilliard in einem Wettkampf gegen 23 andere Männer - natürlich ist keine einzige Frau darunter, aber darunter würde Celaenas Position als großartige Heldin ja auch leiden - anzutreten und sollte sie diesen gewinnen - und überleben - so bekommt sie nach 4 Jahren als Champion des Königs ihre Freiheit zurück.
Schnell wird dabei auch ein übergeordneter Konflikt deutlich: Der König unterwirft die Länder, mit aller Gewalt, die er aufbringen kann, er versklavt die Völker und tötet, wer ihm gefährlich werden kann. So erging es auch Celaenas Heimat. Zugleich wurde zehn Jahre zuvor sämtliche Magie verboten, Heil- und Magiekundige wurden verfolgt und getötet, und als Folge dessen hat sich die Magie zurückgezogen.
Ein dritter Handlungsstrang wird eingeflochten, nachdem Celaena das Angebot angenommen hat und im Schloss ankommt. Schnell wird klar, dass etwas Böses in diesen Mauern lauert und es auf die Wettkampfteilnehmer abgesehen hat. Als dann auch noch eine seit tausend Jahren tote Königin auftaucht und in Celaena die einzige Chance zur Rettung sieht, und Celaena zudem feststellt, dass sie eigentlich sowohl Chaol als auch Dorian ziemlich interessant findet, ist ihre Verwirrung perfekt.

So, und jetzt weiß ich gar nicht, wo ich anfangen soll ... Vielleicht einfach bei den Protagonisten. Sie sind alle sehr jung, Calaena ist 18, Dorian 19, Chaol 22. Abgesehen von Dorian, der seine Stellung als Kronprinz durch Familienzugehörigkeit hat, sind das beeindruckende - und für mich unglaubwürdige - Entwicklungen. Mit 17 in die Minen geschleppt, also bereits in dem Alter berühmt als Assassine, mit 20 Hauptmann der Garde geworden, ohne echte Kampferfahrung, ohne je einen Menschen getötet zu haben. Trotzdem, welche Überraschung, von seinen Männern hoch angesehen. So funktioniert das einfach nicht, in dieser Position sitzen in der Regel "alte Hasen", die über langjährige Erfahrung verfügen. Auch das Handeln der Figuren passt oft nicht zum Alter, und zwar in beide Richtungen, vor allem auf Celaena bezogen. Sie war mir von der ersten Seite an unsympathisch, unglaublich arrogant, von sich selbst eingenommen, in ihren Augen wohl eine Ritterin ohne Furcht und Tadel. Stets weiß sie alles besser, gibt zickige Kommentare ab, verhält sich wie ein kleines Mädchen, dem man die Puppe weggenommen hat, ist ungeduldig. Alles Dinge, die nicht zum Handeln einer ruhigen, besonnenen Assassine passen, die geduldig im Schatten auf ihre Gelegenheit warten sollte. Trotzdem ist sie natürlich in allem die Beste, das hat auch ein Jahr in den Salzminen nicht ändern können, zwar hat ihre Konstitution gelitten, aber ansonsten schlägt sie Chaol dennoch fast im Kampf, verprügelt einen Gegner mit zwei Handgriffen ohne Mühe, und muss stets ermahnt werden, sich im Mittelfeld zu halten um von den anderen Wettbewerbsteilnehmern nicht als Bedrohung erkannt zu werden.

Auch in der Erzählung hat mich einiges gestört. Allem voran die Frage, warum eine so gefürchtete Assassine innerhalb kürzester Zeit quasi frei durchs Schloss streifen darf. Wozu dieser fingiert wirkende Wettkampf dient, bei dem stets jemand ausscheidet oder sogar stirbt. Dieser hätte im Übrigen um einiges spannender gestaltet werden können. Der Klapptext ließ zunächst etwas wie Tribute von Panem oder Battle Royal erwarten, in Wahrheit handelt es sich aber nur um verschiedene Wettkämpfe in beispielsweise Bogenschießen, Klettern oder Messerwerfen - die Wettkämpfe hätten hier so viel mehr Potential gehabt, sowohl in der Beschreibung als auch in den Kategorien. Dann ist da noch dieses Liebesdreieck. Celaena kann sich nicht zwischen den beiden Männern entscheiden, findet mal den einen toll, himmelt mal den anderen an, aber eigentlich ist sie noch lange nicht über ihre erste Liebe hinweg. Trotzdem wirkt es manchmal, als würde sie alles bespringen wollen, was auch nur annähernd männlich aussieht. Oh, und unglaublich gut sehen natürlich alle aus in dem Buch, nicht nur die Männer, Celaena ist natürlich die Hübscheste von allen, wobei auch die anderen Frauen nicht von schlechten Eltern sind. Nur, oh Du liebes Klischee, die Gegner sehen schlecht aus, aber auch hier nur die, die sich durch eher nicht so positive Charaktereigenschaften auszeichnen.

Nun kann man der Autorin zugute halten, dass sie 16 war, als sie den ersten Entwurf geschrieben hat. Dagegenhalten möchte ich allerdings direkt damit, dass es ein erster Entwurf gewesen sei, somit sollte der einiges an Überarbeitung erfahren haben. Das ist allerdings entweder nicht passiert oder es ist der Schreibstil der Autorin - ich kenne keine anderen Bücher von ihr und habe nach Throne auf Glass auch nicht das Bedürfnis das zu ändern. Das ganze Buch wirkt aus Inspirationen durch andere Werke zusammengestückelt und ist dabei immer die Fantasie eines Teenagers, der davon träumt, ein Held zu sein, die Welt zu retten, die große Liebe zu finden, alles das eben. Vielleicht sieht sich die Autorin selbst in Celaena, vielleicht sind die beiden Männer ihre Typen Mann, so liest es sich einfach. Da man mir sagte, der erste Band sei der Schwächste und es werde besser, habe ich tatsächlich weiter gelesen (Spoiler: Es wird immer schlimmer, Celaena wird von Seite zu Seite unsympathischer, zickiger, geht am Ende sogar mit Tötungsabsicht mit dem Messer auf ihr sehr nahestehende Leute los, weil die ihr nicht alles gesagt haben, hat aber selber eine ganze Wagenladung voll Geheimnisse) und da bin ich über eine Stelle gestolpert, die in meinem Kopf schon beim Lesen von einer anderen Stimme und mit einem anderen Text überlagert wurde:

"Wo war Elena vor zehn Jahren, als es ganze Heerscharen von Helden gab, aus denen sie sich einen hätte herauspicken können? Wo war sie mit ihren lächerlichen Anweisungen, als die Welt sie wirklich gebraucht hätte - als Terrasens Helden von Aderlans Armeen niedergemäht und gejagt und hingerichtet wurden? Wo war sie, als die Königreiche eins nach dem anderen an den König von Aderlan fielen?" (aus: Sarah J. Maas: Throne of Glass - Kriegerin im Schatten, S. 70f.)


Wo war Gondor, als die Westfold fiel? Wo war Gondor, als die Feinde den Kreis um uns 
schlossen? Wo war Gon-? Nein, mein Herr Aragorn, wir sind allein.


Das lasse ich jetzt einfach mal so stehen.

Abschließend noch ein paar Sätze zur Sprache. Vorab: Natürlich geht da einiges ggf. verloren oder verzerrt sich, sobald eine Übersetzung im Spiel ist. Bestimmte Dinge hier sind einfach ungeschickt, man liest eine Geschichte in einem fantastischen Setting und stolpert plötzlich über Begriffe wie Witch Kingdom. Auch einige zu moderne Ausdrücke haben sich hier und da eingeschlichen. Am meisten hat mich allerdings gestört, dass ständig von einer "Assassinin" gesprochen wurde. Der Duden, ich habe es extra nachgeschaut, bevor ich mich aufrege, kennt diesen Begriff nicht, er kennt nur: Assassine, der. Für mich hätte es in dem Fall "die Assassine Celaena" heißen müssen. Das ganze Assassinen-Thema wird die Autorin aber auch nicht müde zu betonen, ich hatte zeitweise den Punkt erreicht, an dem ich dachte, wenn ich jetzt noch ein drittes Mal in ebensovielen Sätzen "Adarlans Assassinin" oder überhaupt irgendwas darüber lesen muss, dass Celaena ja eine ach so tolle Assassine ist, lösche ich das Buch von meinem Handy. Das ist nichtmal ein Running Gag - geschüttelt, nicht gerührt - sondern einfach eine unfassbar nervige Wiederholung.



Abschließende Gedanken

Ich weiß nicht, ob Throne of Glass als Jugendbuch zu sehen ist, aber genau das ist es. Eine Fantasie einer Jugendlichen für andere Jugendliche geschrieben, weit ab von jeder Logik im Handeln der Charaktere, in einem Setting, das so viel verschwendetes Potential beinhaltet. Natürlich sollte man dann nicht allzu viel erwarten, aber selbst die nicht vorhandenen Erwartungen wurden hier irgendwie enttäuscht. Auch die zweite Chance, die ich der Reihe gegeben habe, hat sich als vergebliche Liebesmüh erwiesen. Persönlich bin ich damit gar nicht warm geworden, zu viele Punkte haben mich in der logischen Abfolge, der Erzählung, auch der Sprache gestört. Vor allem finde ich aber sympathische Charaktere wichtig oder zumindest solche, die einem nicht, sobald sie den Mund aufmachen oder auch nur denken den letzten Nerv rauben. Schade, da wäre mehr möglich gewesen.



Rezension verfasst von: Lavandula

Freitag, 20. Oktober 2023

Rezension: Honigkuchen (Haruki Murakami & Kat Menschik)

 





Japan/Deutschland 2023


Honigkuchen
Originaltitel: Hachimitsu Pai
Auch zu finden in: Nach dem Beben (DuMont Buchverlag, 2004)
Autor: Haruki Murakami
Illustratorin: Kat Menschik
Übersetzung: Ursula Gräfe
Veröffentlichung: 10.10.2023 bei DuMont
Genre: Kurzgeschichte, Magischer Realismus, Artbook
Format: Hardcover, E-Book


>>Wie immer. Ich schreibe eine Geschichte, sie wird in einer Literaturzeitschrift gedruckt, und niemand liest sie.<<
>>Ich habe alles von dir gelesen.<<
>>Danke. Du bist ja auch nett<<, sagte Jun. >>Aber die Kurzgeschichte gerät immer mehr aus der Mode, wie der bedauernswerte Rechenschieber.<<


Morgen ist Klassentreffen. Ich sehe einige Menschen wieder, die ich nun über 20 Jahre nicht gesehen habe. Ich überlegte lange, ob ich hingehen oder den Termin verstreichen lassen soll. Aber vielleicht..... vielleicht würde es wieder 20 Jahre dauern, bis so ein Treffen zustande kommt. Also habe ich zugesagt. Und wie es der Zufall so möchte, fällt mir eine Kurzgeschichte von Haruki Murakami in die Hände. Haruki Murakami, mindestens die Stimme der etwas verlorenen Generation, nun etwas über 30 Jahre alt, noch immer den verspielten Träumen hinterherjagend, in Erinnerungen an die Jugend schwelgend und dabei gute Musik hören und, wenn es die bescheidenen Kochkünste dann zulassen, selbstgemachte Spaghetti essen. Der japanische Autor hat mich durch die schwierigsten Zeiten in meinem Leben begleitet und bis zum heutigen Tage habe ich mir noch einige wenige Romane zurückgelegt, die ich noch nicht gelesen und für irgendwelche "Turbulenten Tage" zurückgelegt habe. Wenn ich nach der aktuellen Weltlage gehe, müsste ich praktisch täglich etwas von Murakami lesen. Dass ich nach langer Zeit mal wieder so redselig bin, hat natürlich etwas damit zu tun, dass ich "Honigkuchen" nach so vielen Jahren wieder für mich entdeckt habe. Ich habe aus der Leidenschaft und Liebe zu den Werken Murakamis und der Literatur aus Japan vor über 10 Jahren diesen Blog ins Leben gerufen. Doch besonders in den vergangenen Jahren wurde es um Murakami still hier. Ist die Faszination verflogen? Begleiten mich seine verträumten Protagonisten etwas nicht mehr auf meinem alltäglichen Weg? Komplett falsch. Murakami ist in meinem Unterbewusstsein noch so präsent wie immer. Sein Werk für mich wiederzuentdecken, habe ich nun bemerkt, ist spannender denn je. Besonders, wenn man eine Geschichte noch einmal bebildert praktisch komplett neu erleben darf.

Am dieser Stelle wollte ich eigentlich schreiben: "Über 10 Jahre nach der Veröffentlichung von "Die unheimliche Bibliothek" finden Haruki Murakami und die deutsche Künstlerin Kat Menschik ein weiteres mal zueinander." 
Aber zum Glück recherchiere ich dann doch noch, bevor ich hier meine Groschen hinzusteuere. Denn im Jahr 2021 ist bei dieser Kollaboration noch eine weitere Kurzgeschichte Murakamis in dieser Reihe entstanden: Birthday Girl. Diese Kurzgeschichte ist zu finden in dem Kurzgeschichtenband "Blinde Weide, schlafende Frau" (DuMont 2006). Damit kommt die Reihe rund um Kurzgeschichten von Haruki Murakami und Illustrationen von Kat Menschik nun auf 5 Bände (Schlaf, Die Bäckereiüberfälle, Die unheimliche Bibliothek, Birthday Girl sowie Honigkuchen). Ich habe diese schöne Reihe wirklich nahezu komplett verschlafen, zuvor befand sich nur "Die unheimliche Bibliothek" in meinem Besitz. Meine eigene Bibliothek wartet auf die Komplettierung, was schwer werden dürfte, denn "Schlaf" wurde aus dieser Reihe anscheinend nicht noch einmal als Hardcover gedruckt.

Mit Ausnahme von "Die unheimliche Bibliothek" handelt es sich bei den Kurzgeschichten, die hier veröffentlicht werden und mit Illustrationen von Kat Menschik untermalt werden, zwar um Geschichten, die bereits in deutscher Übersetzung vorliegen, hier aber neues Leben eingehaucht bekommen. "Honigkuchen" findet man in Murakamis Kurzgeschichtenband "Nach dem Beben". Dieser Kurzgeschichtenband ist insofern besonders, da Murakami sich hier der Erdbebenkatastrophe widmet, die 1995 Kobe heimsuchte. Subtil und mit seinem unverkennbar surrealen Stil versehen, arbeitete Murakami in dem Band die schrecklichen Geschehnisse dieser Naturkatastrophe auf. Wenn man Murakami liest, erinnert man sich nicht nur an seine Kurzgeschichten und Romane, sondern auch an all jenes, was drumherum stattfand. So erinnere ich mich noch, fast schon unheimlich lebhaft, daran, wann ich "Nach dem Beben" in der Buchhandlung gekauft habe, wo ich danach essen war, was ich gegessen habe und wie ich am späten Abend angefangen habe, den Band zu lesen. Zugegeben, als ich das kleine Hardcover gestern aufgeschlagen habe, erinnerte ich mich nur noch an winzige Umrisse der Kurgeschichte. Doch bereits nach zwei Seiten war es so, als hätte mein Erinnerungsvermögen den komplett abgedruckten Text wieder hervorgeholt.

"Honigkuchen" ist zweifelsohne eine der schönsten Kurzgeschichten aus "Nach dem Beben" (und vermutlich auch eine der einfühlsamsten Kurzgeschichten von Murakami überhaupt) und der DuMont Verlag hat eine ausgezeichnete Wahl getroffen, diese Geschichte für diese illustrierte Einzelveröffentlichung auszuwählen. Da es sich um eine verhältnismäßig kurze Geschichte handelt, möchte ich nicht großartig auf den Inhalt eingehen, um nichts vorwegzunehmen. Zudem möchte ich auch nur eine einzige Illustration aus dem Buch an diese Rezension anhängen, da sie bei dieser Veröffentlichung ganz klar das Highlight sind und von den Lesern selbst entdeckt werden sollen. Der surreale Stil von Kat Menschik vereint sich hier regelrecht "magisch" mit dem magischen Realismus von Murakami. Jede Illustration ist ein kleines Kunstwerk, welches man lange bewundern kann. Mal abstrakt, mal irdisch, mal verträumt. Die Illustrationen sind ein Begleiter für diese unglaublich geerdete Kurzgeschichte von Murakami.

Mit all seinen Stärken erzählt Murakami in "Honigkuchen" eine Geschichte, die nach einer schlimmen Tragödie spielt. Seine Fähigkeiten als Geschichtenerzähler lässt Murakami in seinen Protagonist Junpei mit einfließen. Die Kurzgeschichte funktioniert als melancholische Coming of Age Geschichte dreier Freunde und zugleich auch als eine sehr zarte Liebesgeschichte, die über Jahrzehnte andauert und man erst auf der letzten Seite erfährt, ob diese Liebesgeschichte eine Zukunft hat, oder endgültig vom Winde verweht wird. Die Geschichte in der Geschichte um zwei sehr ungleiche Bären geht dabei aber auch zu keiner Sekunde unter.







Abschließende Gedanken

Oktoberzeit ist meistens Murakami-Zeit. Dies könnte allen voran auch mit einer gewissen Preisvergabe zusammenhängen, die im Oktober verliehen wird. Aber eingebürgert hat sich doch auch, Murakami ist ein ausgezeichneter Herbst-Autor. Die Tage werden kürzer, draußen wird es ungemütlicher und die Stimmung der Menschen trüber. Haruki Murakami ist der Autor für die goldene Jahreszeit. Mit "Honigkuchen" erscheint in der illustrierten Reihe zwischen Haruki Murakami und der Künstlerin Kat Menschik eine wunderschöne Kurzgeschichte für alle Träumer, trüb gelaunte und all diejenigen, die gerne die kurze Geschichte lieben. Obwohl die Erinnerungen an die Kurzgeschichte beim lesen schnell zurückkehrten, so nahm ich sie durch die herrlichen Illustrationen so intensiv wahr, wie nie zuvor. Man könnte diese illustrierte Reihe natürlich noch über viele Jahre fortführen, denn bekanntermaßen hat Haruki Murakami ein sagenhaft umfangreiches Portfolio an Kurzgeschichten. Sollte dies der Fall sein, so hoffe ich, dass der Verlag bei der Auswahl der Geschichten auch weiterhin so ein gutes Händchen hat.

Dienstag, 10. Oktober 2023

Haruki Murakami hat im April einen neuen Roman veröffentlicht, und kaum einer weiß davon: The City and its Uncertain Walls

 



Um Haruki Murakami ist es nach der Veröffentlichung des Zweiteilers "Die Ermordung des Commendatore" (Erstveröffentlichung 2017 in Japan) etwas ruhiger geworden. Doch Murakami blieb seiner Veröffentlichungspolitik treu. Nach einem großen Roman folgten Kurzgeschichten und somit erschien 2020 der gelungene Kurzgeschichtenband "Erste Person Singular" in seinem Heimatland. Die Werke sind natürlich auch alle zügig international und selbstverständlich auch in deutscher Sprache erschienen. Heute, an diesem 10.10.2023, hat der DuMont in Zusammenarbeit mit der Berliner Künstlerin Kat Menschik einen weiteren illustrierten Band einer Murakami-Kurzgeschichte veröffentlicht: Honigkuchen.

Was vielleicht nur die wenigsten aber wissen dürften, am 13.04 dieses Jahres hat Murakami über seinen Verlag Shinchosha seinen neusten Roman veröffentlicht: Machi to Sono Futashika na Kabe. Interessant hierbei ist, auf dem japanischen Buchcover befindet sich zeitgleich auch der englische Titel: The City and Its Uncertain Walls.

Mit fast 700 Seiten ist der Roman, auch wenn es diesmal kein Zweiteiler ist, ein echtes Schwergewicht geworden. Murakami soll während der Pandemie knapp 3 Jahre in völliger Isolation an dem Roman gearbeitet haben. Doch es gibt noch andere Dinge, die hier aufhorchen lassen. Bei Haruki Murakami ist es nichts neues, dass aus einer von ihm verfassten Kurgeschichte mal ein kompletter Roman entsteht. Aus "Aufziehvogel und die Dienstagsfrauen" wurde bekanntermaßen sein Magnum Opus "Die Chroniken des Aufziehvogels". Etwas weniger bekannt: Aus "Menschenfressende Katzen" wurde "Sputnik Sweetheart". Bei The City and Its Uncertain Walls ist es ein wenig komplizierter. Murakami plante diesen Roman schon einmal in den 80ern, hat die Idee aber verworfen, eine Kurzgeschichte daraus gemacht und etliche andere Ideen landeten dann in "Hard Boiled Wonderland und das Ende der Welt". Nach über 40 Jahren wagte Murakami also einen zweiten Anlauf und kehrt stilistisch hier wieder zu einer alten Stilform zurück. Gemeinsamkeiten zum gerade genannten "Hard Boiled Wonderland und das Ende der Welt" sind also nicht rein zufälliger Natur in Murakamis neuem großen Roman.

Wie immer ist der Roman auch in seinem Heimatland ohne große Fanfare im Vorfeld erschienen. Ähnlich geht man es in Fankreich bei Michel Houellebecq an. Ein Luxus, den sich nur wahrlich bekannte Autoren auch leisten können.

Aktuell ist bei The City and Its Uncertain Walls weder etwas von einer deutschsprachigen, noch von einer englischsprachigen Übersetzung bekannt (zumindest habe ich nichts dergleichen gelesen, ich lasse mich hier aber mehr als gerne korrigieren). Bei der üppigen Seitenanzahl wäre es nicht verwundernd, wenn der Roman in unserer ausschweifenden deutschen Sprache rund 1000 Seiten in Anspruch nimmt. So etwas beansprucht Zeit. Ich würde dennoch mit einer Veröffentlichung 2024 rechnen.

Wer mehr über den Roman erfahren möchte (Achtung Spoiler), es gibt eine ausführliche  Rezension dazu: Jean -Michel Serres

Sonntag, 8. Oktober 2023

Indiana Jones und das Geheimnis der Jedi Reliquie

 

An dieser Stelle sollte eigentlich ein Review zum fünften Indy Abenteuer "Indiana Jones und das Rad des Schicksals" folgen. Aber ich möchte mal etwas anderes präsentieren. Ich spare mir das Review und möchte meine Kritik zum Film mit einem Movie-Pitch näherbringen, den ich zusammen mit der KI ChatGPT entworfen habe. Auch das Filmposter stammt von einer KI, nämlich DALL.E mini.

Das neuste Indiana Jonaes Abenteuer hat mir nämlich eines mit auf den Weg gegeben: Heutzutage kann jeder anscheinend ein neues Indy-Abenteuer schreiben. Doch was kommt dabei raus, wenn sich Mensch und Maschine zusammentun?

Das Ergebnis: Ich habe richtig Bock, basierend auf diesem Pitch eine komplette Geschichte zu schreiben. Vielleicht tue ich das auch.

Allen Lesern wünsche ich nun viel Spaß bei dieser etwas anderen Rezension zu "Indiana Jones und das Rad des Schicksals".
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Indiana Jones und das Geheimnis der Jedi-Reliquie


In einer düsteren und von Konflikten zerrütteten Welt verschwinden wertvolle Artefakte, die einst von Jedi-Rittern geschützt wurden. Der verbitterte und gnadenlose Archäologe Henry Jones Jr., gespielt von Liam Neeson, ist auf einer gefährlichen Mission der Rache. Sein Verlangen nach Vergeltung wurzelt in einer persönlichen Tragödie: Sein langjähriger Freund und Mitstreiter, Dr. Samuel "Sam" Turner, ein einstiges Mitglied des Jedi-Ordens, wurde von einer geheimen Organisation unter der Leitung von Victor Krieg ermordet. Sam war immer ein treuer Freund von Indy und hatte die Jedi-Reliquie geschützt, bevor er sein Leben für sie opferte.

An seiner Seite befindet sich sein ungewöhnlicher Sidekick, Max Peterson, ein tollpatschiger, aber liebenswerter Archäologie-Enthusiast, gespielt von Kevin James. Max ist ein tollpatschiger Charakter, der ständig in Schwierigkeiten gerät, aber er hat eine Leidenschaft für Archäologie und bewundert Indiana Jones zutiefst. Während ihrer gefährlichen Reise entwickelt sich eine unerwartete romantische Spannung zwischen Indy und Max.

Victor Krieg, der skrupellose Schatzjäger und ehemalige Verbündete von Indiana Jones, entpuppt sich als der Drahtzieher hinter dem Mord an Sam Turner. Krieg plant, die Macht der Jedi-Reliquie zu nutzen, um seine eigene finstere Macht zu stärken und die Welt zu unterwerfen. Als Twist stellt sich heraus, dass Krieg einst ein gefallener Jedi-Ritter war, der von den anderen Jedi verstoßen wurde. Er hat dunkle Kräfte entwickelt und will nun Rache an der Jedi-Ordnung nehmen.

Der erste schockierende Twist kommt, als enthüllt wird, dass Liam Neesons Indiana Jones in Wahrheit ein verlorener Jedi-Ritter ist, der seine Kräfte unterdrückt hatte, nachdem er von dem Jedi-Orden verstoßen wurde. Er hatte sich zurückgezogen und versucht, ein normales Leben zu führen, bevor ihn die Nachricht vom Tod seines Freundes Sam erreichte.

Der zweite Twist tritt auf, als Max Peterson, durch seine tollpatschige Art oft unterschätzt, plötzlich ungeahnte Fähigkeiten zeigt. Es stellt sich heraus, dass Max latent machtsensitiv ist und die Macht der Jedi in sich trägt. Diese Fähigkeit war bisher verborgen, aber sie manifestiert sich, wenn er und Indy in tödlicher Gefahr sind.

Schließlich kommt es nach einer intergalaktischen Reise zu vielen exotischen Planeten im epischen Showdown zu einem letzten Twist, als sich herausstellt, dass Sam Turner, der totgeglaubte Freund von Indiana Jones, sie alle hintergangen hat. Er enthüllt seine finsteren Absichten und sagt zu Indy: "Du warst ein Narr, mir zu vertrauen, genau wie dein Vater vor dir." Doch Indy, der alles durchschaut hat, entgegnet ruhig: "Sam, mein alter Freund, du hast vergessen, den Fangstrahler zu deaktivieren." Auf diesen Satz hin explodiert die Plattform, auf der Sam steht, und er wird in die Weiten des Universums geschleudert. Indy kann gerade noch die Jedi-Reliquie retten und auffangen.

Der Showdown mit Victor Krieg findet statt, als Victor versucht, die Reliquie in seinen Besitz zu bringen. Doch die Reliquie erkennt die finsteren Absichten von Krieg und ergreift die Initiative. In einem letzten, dramatischen Moment wird Krieg von unsichtbaren Kräften ergriffen, die ihn in die Luft heben und in eine wirbelnde Säule aus gleißendem Licht einschließen. Indy sieht zu und sagt mit einem kühnen Lächeln: "Die Macht der Jedi-Reliquie richtet über diejenigen, die sie missbrauchen."

Die Säule aus Licht und Dunkelheit verschlingt Victor Krieg auf grausame Weise, während seine Schreie im Chaos der Mächte verhallen. Sein Ende ist eine Warnung an all jene, die versuchen, die Macht der Jedi-Reliquie für böse Zwecke zu nutzen – sie wird ihre Zerstörung herbeiführen, ohne Gnade und ohne Reue.

Die Geschichte endet damit, dass Harrison Ford als Han Solo und John Wick auftauchen, um Indy und Max zu unterstützen, weil sie von den Ereignissen gehört haben und sich der Bedeutung der Jedi-Reliquie bewusst sind. Indy sagt zu ihnen: "Möge die Macht für immer mit euch sein, meine treuen Freunde." Sie sind bereit, ihre Fähigkeiten und Ressourcen einzusetzen, um sicherzustellen, dass die Reliquie in guten Händen bleibt und nicht in die falschen gerät.


Pitch Ende



Original Copyright: Disney
Schöpfer: George Lucas, Philip Kaufman