Archiv: Rezensionen zu Literatur und Film

Sonntag, 18. Juni 2023

Einwurf: Neues vom Meeresgrund



Es wird mal wieder Zeit für einen Einwurf!

Der letzte Einwurf ist so lange her, ich kann mich nicht mehr wirklich an ihn erinnern. Zeit für mich, während der Schwüle vor meinem Fenster und außerhalb meiner gemütlichen Insel, ein Zwischenfazit zu ziehen, was passiert ist und wo es als nächstes mit "Am Meer ist es wärmer" hingeht.

Der Blog wird bald in das verflixte 13. Jahr gehen. Unfassbar, aber wahr. Dieser Blog steht ja immer noch! Und ich verbinde mit diesem Blog weiterhin so viel. Kontakte, die ich geknüpft habe, Freundschaften, die ich geschlossen habe und natürlich die vielen besprochenen Bücher und Filme. Die geknüpften Kontakte kamen und gingen, manchmal kamen sie zurück und blieben, von manchen habe ich nie wieder etwas gehört. Ich habe viele Kommentare auf dem Blog entdeckt, die sich für viele der Artikel und die jahrelange Berichterstattung über nischige Literatur und Filme bedankt haben. So vieles, wofür es sich lohnt, diesen Blog fortzuführen. Doch, nach so vielen Jahren, ist das nicht immer ganz einfach. Es ist unverkennbar, dass man sich selbst abnutzt und sehr häufig nicht mehr die richtigen Worte findet. Wenn die Motivation, was zu schreiben, einfach komplett fort ist. Das Ende des vergangenen Jahres war zudem stressig und geplagt von vielen Unglücken. Ich selbst kämpfte mit einer langen COVID-19 Erkrankung und anschließenden Long-COVID Problemen. Es gab familiäre Sorgen und leider auch einen Todesfall in der immer kleiner werdenden Familie. Der komplette Jahresauftakt 2023 fiel praktisch, Wortspiel beabsichtigt, ins Wasser. Doch wie immer ist es der Blick nach Vorn, der optimistisch stimmt und das immer noch funktionierende Mantra: "Es kann ja nicht immer regnen."

Mit ein paar Durchhalteparolen und Kalendersprüchen habe ich mich auf meine kleine Privatinsel zurückgekämpft. Aber dennoch ist der Blick nach Vorn gar nicht so rosig, wie er scheint. Ich bin sicherlich nicht der einzige, der einen schweren Jahresauftakt hatte. Vermutlich gehöre ich noch zur absoluten Minderheit, die jetzt wieder ein wenig optimistischer in die Zukunft blicken können. Doch ein wenig trügt der Schein natürlich, besonders im Hinblick auf die angespannte Weltlage.

Doch die für den Blog relevante Frage ist folgende: Wie geht es hier denn weiter? Nun, die Frage ist ganz leicht beantwortet. Ich werde mit dem weitermachen, was hier immer ein Thema war: Eine kleine Insel für Liebhaber außergewöhnlicher Literatur und Filmkunst zu sein. Es wird keine großen Revolutionen geben und es werden vermutlich weiterhin nicht täglich neue Artikel veröffentlicht. Gerne würde ich etwas vermehrt Hörbücher und Audio-Dramas besprechen. Aktuell, nach so vielen Jahren, die vergangen sind, schreibe ich zum Zeitvertreib wieder eine eigene Geschichte, die ich meinem guten Freund Salvo widmen möchte, von dem ich ebenfalls so viele Jahre schon nichts mehr gehört habe (dem es hoffentlich gut geht und sich all seine Träume erfüllt haben). Oder, besser gesagt, viel mehr möchte ich uns beiden diese Geschichte widmen, da ich immer wieder an unsere gemeinsamen Schreibprojekte zuletzt zurückgedacht habe. Es ist eine naive, dumme kleine Geschichte, die kein richtiges Konzept verfolgt, aber ich glaube, sie steht für das, wofür auch der Blog selbst steht, nicht konventionell zu sein, keinem Muster folgend und meine wichtigste Philosophie verfolgt: Einfach mal drauf los schreiben. Und wer weiß, vielleicht werden auch meine Podcast-Bemühungen der Marke "Einfach mal drauf los labern" in absehbarer Zeit fortgeführt werden. Doch ich möchte mir selbst keinen Druck machen und in irgendwelchen Ankündigungen versinken.

Zu guter letzte möchte ich neben der freigeschalteten Kommentarfunktion auch nach sehr vielen Jahren wieder eine Kontakt E-Mail Adresse hinterlegen. Auch diese hatte ich damals aus Spam-Gründen entfernt. Da Twitter als alleinige Kontaktmöglichkeit wohl kaum mehr zeitgemäß ist, möchte ich mit dem Kontakt via Mail auf einen Klassiker zurückgreifen. Schreibt mir bei Kritik und Anregungen oder Problemen zu Bildmaterial in den Artikeln. Angeblich werden mir auch Seelsorger-Qualitäten unterstellt. Um was auch immer es sich handeln mag, die Mail, die verschickt wird, wird ihren Absender finden mit Ausnahme von Angeboten, die sich auf Potenzmittel beziehen oder irgendwelche Krypto und NFT Angebote, die mich zum mehrfachen Millionär machen könnten oder meine mindestens 200 verloren geglaubte Pakete endlich abholbereit sind.

Die besagte Kontaktadresse verlinke ich hier in diesem Einwurf sowie im Kontakt-Raster auf der Startseite.

E-Mail Kontakt: aufziehkontakt@gmail.com


Und mit abschließenden Worten möchte ich mich bei all den Leuten bedanken, die "Am Meer ist es wärmer" schon viele Jahre verfolgen. Stets willkommen sind auch die vielen Leser, die sich immer wieder durch wirre Zufälle hierher verirren! Mit etwas Musik möchte ich euch in die neue, sommerlich warme Woche verabschieden. Genießt die die lauen Sommerabende- und Nächte, trinkt entspannt ein Bier (alkoholfrei ist auch erlaubt) oder das Kaltgetränk eurer Wahl und macht es euch gemütlich.




Nischige Grüße aus NRW wünscht,
Aufziehvogel
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Gerne möchte ich noch die Chance nutzen auf den YouTube Kanal des Nutzers Luiger aufmerksam machen, der einen 24/7 Stream zu japanischen Musikklassikern der Rubrik City Pop und Reggae unterhält.




Der Kanal wird monatlich praktisch gestriked, also nicht wundern, wenn es ihn mal wieder nicht mehr gibt.

Samstag, 17. Juni 2023

Kommentarfunktion auf "Am Meer ist es wärmer"

 



Liebe Leserinnen und Leser von meinem Blog "Am Meer ist es wärmer",

aufgrund eines großen Spam-Problems habe ich vor rund 2 Jahren die Kommentarfunktion auf meinem Blog eingeschränkt. Potentielle Kommentare, die unter Spam-Verdacht stehen, sollten zur Moderation direkt weitergeleitet werden. Leider ist es so gekommen, dass sämtliche Kommentare im Spam-Ordner gelandet sind und ich den naiven Fehler begangen habe, zu glauben, Google filtere wirklich ausschließlich Spam- und Scam-Kommentare. Somit ist es leider nun passiert, auch sämtliche echte Kommentare von euch sind nie freigegeben und von mir beantwortet worden. Ich habe gerade um die 50 Kommentare rund um Feedback zum Blog, Rezensionen und auch einige sehr schöne Danksagungen freigeschaltet und größtenteils auch nochmal selbst kommentiert. Wie immer ist eure Meinung zum Blog und den ganzen Artikeln mehr als willkommen, ob positiv, negativ oder kritisch - haltet euch nicht zurück.

Auch wenn es wohl einige Spammer und Scammer mit sich bringen wird, so kann nun wieder uneingeschränkt auf "Am Meer ist es wärmer" kommentiert werden. Ich werde fortan häufig in den Kommentar-Ordner im Dashboard reinschauen und selbstverständlich nervige Bot-Kommentare löschen.


Sonnige Grüße aus NRW,
Aufziehvogel

Freitag, 16. Juni 2023

All die Liebenden der Nacht von Mieko Kawakami: Ab 19.06 bei DuMont

 

All die Liebenden der Nacht

Autorin: Mieko Kawakami
Übersetzerin: Katja Busson
Erhältlich als: Hardcoer, E-Book (DuMont Buchverlag)
Veröffentlichung: 19.06.23


Zwar thront "All die Liebenden der Nacht" von Mieko Kawakami bei mir schon seit einigen Tagen im Regal, aber ganz offiziell erscheint das Buch erst am Montag, den 16.09.23. Wie so oft bei neuen Buchveröffentlichungen ist es vermutlich möglich, bei der Buchhandlung seiner Wahl den Titel schon an diesem Wochenende erwerben zu können. Bei E-Books wird man sich aber bis zum Tag der Veröffentlichung gedulden müssen.

Nach dem großen Erfolg von "Brüste und Eier" hat die internationale Lizensierung der Werke von Mieko Kawakami Fahrt aufgenommen. Bereits vergangenes Jahr erschienen deutsch- und englischsprachige Übersetzungen ihres 2009 veröffentlichten Romans "Heaven". Chronologisch scheint man sich in der immer noch überschaubaren Bibliographie der Autorin vorwärts zu bewegen: "Subete mayonaka no koibito tachi - All die Liebenden der Nacht" ist in ihrem Heimatland Japan 2011 erschienen und erscheint nach einer kürzlich veröffentlichten englischen Übersetzung nun auch als deutsche Übersetzung beim DuMont Buchverlag, wie immer übersetzt direkt aus dem Japanischen von Katja Busson.

In dem Roman geht es um die 34 jährige Korrekturleserin Fuyuko, die ein tristes Dasein einer Einsiedlerin führt. Beim Versuch, etwas mehr Pepp in ihr Leben zu bringen, bringt es sie hingegen lediglich auf die Straße des Alkoholismus. Der Roman beschäftigt sich damit, welchen Lebensweg Fuyuko gehen wird. Und was die Liebe in diesem Buch für eine Rolle spielt, wird man auch noch erfahren.

Mich erfreut es enorm, dass die Erfolgsgeschichte dieser international vor einigen Jahren noch unbekannten Autorin weiter erzählt wird. Wer meinen Blog nicht häufig verfolgt, wird vermutlich verpasst haben, wie viel Bewunderung ich gegenüber dem Vorgängerwerk "Heaven" übrig hatte. Nicht nur für Freunde der japanische Literatur (aber ganz besonders diesen) lege ich den Termin am 19.06 nahe, sich diese Veröffentlichung mal genauer anzuschauen.

In den kommenden Tagen erscheint dann auch die Rezension zu "All die Liebenden der Nacht" hier auf "Am Meer ist es wärmer".


Nachtrag am 07.07.2023: Der korrekte deutsche Titel des Buches lautet "All die Liebenden der Nacht" und nicht "All die Liebenden in der Nacht". Der Fehler ist korrigiert aber hier habe ich wohl gelesen, was ich lesen wollte.


Mieko Kawakami auf "Am Meer ist es wärmer"



Mittwoch, 14. Juni 2023

Hörbuch-Rezension: Das Silmarillion (J.R.R. Tolkien)

 

Großbritannien 1977


Das Silmarillion

Autor: J..R.R. Tolkien
Herausgeber: Christopher Tolkien
Genre: Fantasy und Mythen
Kaufoptionen: CD, Audible
Sprecher: Achim Höppner
Laufzeit: 15 Stunden und 26 Minuten (Ungekürzte Lesung)



Ein Buch, das kaum mehr eine große Einführung benötigt, gilt es doch als eines der größten Fantasy-Werke der Neuzeit. Und doch ist es bis heute eines der größten unvollendeten Fantasy-Werke aller Zeiten. Das Silmarillion galt als das Hauptwerk Tolkiens, zu Lebezeiten konnte er dieses aber weder vollenden noch veröffentlichen. Das verfügbare Material zu den Chroniken Mittelerdes nahm schier unendliche Züge an, für Tolkiens Sohn Christopher eine Mammutaufgabe, die Werke seines Vaters posthum zu etwas "Ganzem" zu machen. Angefangen von der Schöpfung Mittelerdes durch des allmächtigen Ilúvatar und seinen Ainur bis hin zum Ende des dritten Zeitalters, wo der letzte Elb Mittelerde verlässt. Einstmals geplant als Nachfolgewerk zum Überraschungserfolg "Der kleine Hobbit", war Tolkien in Grund und Boden gestürzt, als das eingereichte Werk, sein Silmarillion, den Verlag eher verdutzt zurückließ. Diese wünschten sich eine direkte Fortsetzung zum Hobbit und keine trocken anmutende wie düstere Schöpfungsgeschichte mit einer Myriade komplizierter Namen und Begriffe. Als Sprachwissenschaftler verewigte Tolkien mit Sindarin und Quenya gleich zwei funktionierende Sprachen im Silmarillion, die beide ihre eigenen einzigartigen Begriffe und Aussprachen besitzen. Tolkiens Antwort auf die Kritik des Verlages war "Der Herr der Ringe", eine direkte, jedoch epischere, massive Fortsetzung zum Hobbit (kann man ja mal so machen). Mit dem Silmarillion hingegen hat Tolkien jedoch nie abgeschlossen. Bis an sein Lebensende werkelte und bastelte er daran, arbeitete sogar an eine Fortsetzung zum Herrn der Ringe im vierten Zeitalter angesiedelt, die er schnell wieder verworfen hat (der Prolog dazu ist in Christopher Tolkiens Abschlussband "The Peoples of Middle-earth" zu seiner zwölfbändigen Reihe "The History of Middle-earth" zu finden"). Tolkiens Perfektionismus und sein fortschreitendes Alter hinderten ihn daran, seinen Mittelerde-Zyklus jemals komplett fertigzustellen. Doch zu seinen Lebzeiten ist vieles zusammengekommen, Christopher Tolkien musste in dem ineinander verwobenem Werk seines Vaters "nur" eine Struktur finden. Eine Aufgabe, zu der vermutlich nur ein Sohn im Stande ist, der seinen Vater und sein Werk verehrte. Was 1977 entstanden und publiziert wurde, ist das Silmarillion, wie wir es heute kennen. Im laufe der Jahre erschienen mehrere Revisionen und Ergänzungen und zu seinen eigenen Lebzeiten schaffte es Christopher Tolkien (1924-2020) dann sogar noch, einen Wunsch seines Vaters wahr werden zu lassen und 3 der großen Geschichten im Silmarillion als lange Geschichten zu veröffentlichen.

Aber alles, was nach dem Silmarillion kam, waren Ergänzungen. Keine unnötigen Ergänzungen, aber fast alles aus dem Mittelerde-Zyklus findet man in ähnlicher Forum, meistens etwas kürzer, bereits im Silmarillion. Somit ist das Hauptwerk von J.R.R. Tolkien die erste Anlaufstelle, um die Schöpfungsgeschichte von Mittelerde in seiner Gänze erleben zu dürfen. Und das Unterfangen ist als Leser bereits eine Herausforderung. War der Hobbit noch ein Kinderbuch (an dem sich aber genau so gut auch Erwachsene, egal wie Alt, dran erfreuen können), ging es im Herrn der Ringe schon wesentlich düsterer zu Werke. Doch beide Bücher lockern die Stimmung mit Tolkiens herrlich britischem Humor auf, der immer wieder zum Vorschein kommt. Das ist beim Silmarillion anders. Die Stimmung dieser teils blutig brutalen aber auch traurigen Schöpfungsgeschichte ist durchgehend düster, finster, melancholisch. Ist nicht bereits der düstere Ton der Kurzgeschichten eine Herausforderung, so ist das Buch besonders zu Beginn wenig einsteigerfreundlich, sperrig und teilweise durch die vielen Namen von Personen sowie Ortschaften verwirrend. Ich selbst habe es mehrmals mit dem Buch probiert, aber konnte mich nie komplett dazu durchringen, es vollständig zu lesen.

Doch irgendwann kam ich auf eine Idee; wenn ich mich beim lesen so schwer tue, wieso lasse ich mir das Silmarillion nicht vorlesen? Aufgrund einer komplizierten Rechtelage war es Anfang der 2010er Jahre ein kleines Wunder, dass der gesamte Mittelerde-Zyklus als Hörbücher nun auch bei Audbible erscheinen konnte. Ich habe mich also kürzlich dazu entschlossen, das Silmarillion digital zu erwerben, alles kompakt in einer einzigen Datei vor mir auf meinem iPad zu haben und immer dann hören zu können, wenn ich die Zeit dazu habe. Für das bessere Verständnis wurde der Datei noch eine ausführliche PDF hinzugefügt, die auch über das Personenregister im Buch verfügt. Meine letzten Sorge war also, werde ich der Geschichte denn vorgelesen folgen können? Hier könnte noch alles schiefgehen, dachte ich mir. Aber ich wusste bereits vorab, dass hier mit Joachim "Achim" Höppner ein Sprecher engagiert wurde, der bereits mit Mittelerde vertraut war, werden ihn die meisten doch als deutsche Synchronstimme von Ian McKellen in der Filmtrilogie zum Herrn der Ringe kennen, wo er Gandalf seine Stimme lieh. Und an dieser Stelle muss ich direkt eines loswerden: Diese etwas mehr als 15 Stunden mit der Stimme von Achim Höppner zu verbringen war ein Hochgenuss, ein Erlebnis. Er hatte die richtige Stimme, um Tolkiens Worte einzufangen. Mit einer engelsgleichen Ruhe liest Achim Höppner die Schöpfungsgeschichte, kann aber auch gleichzeitig in dramatischen Momenten wie ein Vulkan ausbrechen und im richtigen Moment auch emotional sein. All das gepaart mit einer beeindruckenden Aussprache (die es in der Vertonung in den Filmen leider noch nicht gab) die, zusammen mit seiner markanten Stimme, dem ganzen die Krone aufsetzen.

Die Übersetzung des Silmarillion stammt vom mittlerweile verstorbenen Tolkien-Kenner Wolfgang Krege, der besonders durch seine kontroverse Neuübersetzung des Herrn der Ringe (auf denen die anderen Hörbücher des Hörverlags ebenfalls basieren) vielen in Erinnerung geblieben ist. Die Lesung ist rein vom Inhalt her ungekürzt, leider fehlen jedoch Hintergrundinformationen wie der lange Brief von J.R.R. Tolkien an seinen Verleger sowie das Vorwort von Christopher Tolkien, die allesamt nicht eingesprochen wurden. Was man also bekommt ist der pure Inhalt des Silmarillion und als Begleitheft die umfangreiche PDF, die jederzeit angewählt werden kann. Da ich hier ausschließlich die digitale Version bespreche, kann ich leider nicht sagen, ob diese PDF nicht das eingescannte Booklet ist, welches sehr wahrscheinlich der CD-Version beiliegen könnte.

Mit Ausnahme winziger Tonprobleme die vermutlich beim Zusammenschnitt entstanden sind, ist die Aufnahme glasklar und fehlerfrei.

Der Hörverlag setzte die Arbeit mit Achim Höppner für den ersten Teil des Herrn der Ringe fort. Die Arbeiten am zweiten Teil konnte Achim Höppner bereits nicht mehr beenden, da er Ende 2007 im Alter von nur 60 Jahren verstorben ist. Eine Nachricht, die mich bereits damals sehr traurig gemacht hat. Nicht minder beeindruckend wurde der verstorbene Achim Höppner durch Gert Heidenreich ersetzt, der seinen ganz eigenen Stil mit sich brachte, die ausstehenden beiden Herr der Ringe Bücher eingesprochen hat und auch heute noch als die deutsche Hörbuch-Stimme von Mittelerde gilt.



Fazit

Da es sich hier um eine Hörbuch-Rezension handelt, war es mir wichtig, weniger auf den direkten Inhalt des Buches einzugehen. Der wäre sowieso viel zu komplex für nur eine einzige Rezension und das wäre nicht zielführend. Abschließend dazu kann ich halt sagen, man muss dem Silmarillion ein wenig Zeit geben, bevor sich die Faszination dieser großartigen Fantasy-Geschichten entfaltet. Den Geschichten haftet teilweise eine große Melancholie an, sie sind blutig und voller Verrat und Misstrauen. Tolkien zeichnet hier eine Welt, die, wie es ihm oft nachgesagt wurde, eine Allegorie auf unsere echte Welt sein könnte. Herausragend eingesprochen und erzählt von Achim Höppner wurde das Hörbuch schon beinahe zu einem Hörspiel, und das ganz ohne Musikuntermalung und Soundeffekte. Und exakt daran erkennt man die Macht, die ein beeindruckender Sprecher besitzt, wenn er seine Hörer so sehr in den Bann ziehen kann. Wer Probleme hat, einen Zugang zum Buch zu finden, dem sei wärmstens empfohlen, dem Hörbuch mal eine Chance zu geben. Vorausgesetzt sind natürlich ein wenig Ruhe und Konzentration. Das Silmarillion ist keine seichte Unterhaltung und eignet sich, wenig überraschend, eher nicht für die Fahrt in Bus und Bahn, im Auto oder als unterhaltsame Ablenkung beim kochen.