Archiv: Rezensionen zu Literatur und Film
Dienstag, 1. September 2015
Der Meister ist fort, der Horror bleibt: Wes Craven (1939-2015)
Es ist glaube ich kein Geheimnis, wenn ich zugebe, lieber Beiträge über angenehme Themen zu verfassen. So kam es leider in diesem Jahr schon häufig vor, dass ich eine traurige Mitteilung verfasse. Bereits am gestrigen morgen las ich die Meldung in der IMDb. Der Altmeister des modernen Horrorfilms, Wes Craven, erlag im Alter von 76 Jahren am 30. August seinem Krebsleiden.
Die Meldung kam sehr überraschend, was wohl aber auch daran liegen dürfte, dass der Regisseur von Kult Slasher-Filmen wie "A Nightmare on Elm Street" und "Scream" in den vergangenen Jahren bereits nicht mehr großartig als Filmemacher aktiv war.
Stets gekleidet wie ein Gentleman und zudem auch noch sympathisch, ist es Wes Craven wie kaum einem anderen Regisseur gelungen, ein Genre über 3 Dekaden stets neu zu erfinden. In den 70ern revolutionierte Craven das Slasher-Genre. Mit Horror, Exploitation und überraschend viel Sarkasmus inszenierte er Filme wie "The Last House on the Left" und "The Hills Have Eyes". In den 80ern erschuf er mit "A Nightmare on Elm Street" einen erneuten Boom im mittlerweile angestaubten Genre. Zeitgleich war dies natürlich auch die Geburt von Freddy Krüger. Als die Welt der Horrorfilme erneut stagnierte, holte Craven den Teenie-Slasher zurück aus der Versenkung und landete mit "Scream" einen großen Kinohit der 90er. Diese Neuentdeckung des Genres zog unzählige Kopien mit sich, die, von der Qualität her, jedoch nie an Cravens Stil heranreichten.
Mit "Scream 4" lieferte Wes Craven seinen letzten Film ab und beförderte das Franchise, an dessen späterer Ideenlosigkeit er nicht komplett unbeteiligt war, zurück zu alter Stärke. Als Executive Producer und Writer war Craven an weitaus mehr Projekten beteiligt (darunter auch beim gelungenem Remake zu seinem Frühwerk "The Last House on the Left"). Zuletzt wirkte Craven an der TV-Serie zu Scream als ausführender Produzent mit.
Wes Craven hat ein großartiges Werk hinterlassen und kaum einem anderen Regisseur wird es vermutlich noch einmal gelingen, ein derzeit so sehr in Mitleidenschaft gezogenes Genre wie den Horrorfilm erneut kreativ zu revolutionieren. Der Meister ist abgetreten, sein Horror bleibt für immer bestehen.
In Gedenken an Wes Craven
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