Archiv: Rezensionen zu Literatur und Film

Sonntag, 9. Oktober 2011

Phänomen des Monats (September, nachträglich): Das eBook

Da ich krank im Bett lag, habe ich natürlich das wichtigste vergessen, das Phänomen des Monats.
Der Titel dürfte klar machen was im September meine Aufmerksamkeit gewonnen hat. Und man kann mir noch so viele Gegenargumente nennen (wie das ein eBook in Australien wesentlich günstiger ist als ein echtes Buch), das eBook bleibt für mich unbedeutend. Ich gehe nicht so weit und sage nutzlos.

Das eBook an sich (welches immer mehr an Popularität gewinnt) ist eine perfekte Gelegenheit für noch junge Verlage und deren Autoren. Schnell kann man geschriebene Werke der Öffentlichkeit präsentieren und umsonst oder für einen kleinen Betrag anbieten. Eine sehr kostengünstige Variante.
Doch wenn ich dann gleich 20 Euro für einen bekannten Titel eines erfolgreichen Autors bezahle, muss ich mich leider fragen: Was rechtfertigt diesen Preis? Der Aufwand wird es wohl kaum sein da es sich um ein digitales Medium handelt. Man kann davon ausgehen das Lizenzkosten den Preis ausmachen. Die Preise sind nämlich meistens identisch mit den Buchhandelspreisen.

Aber was mich dann doch am meisten wunder ist, wie kann man eine Datei nur einem echten Buch vorziehen? Ich gehe gerne mit dem Trend. Das eBook hingegen stellt für mich persönlich einen verlorenen Trend dar. Ich brauche weder eBooks noch einen dazugehörigen eBook Reader (welcher meistens um die 100 Euro kostet). Das klassische Buch ist ein Medium welches einfach nicht ersetzt werden kann. Und die Mehrheit wird der klassischen Variante auch zukünftig treu bleiben. Für mein Geld möchte ich gerne etwas in den Händen halten. Bei einem eBook wird dies leider nie der Fall sein.

 

5 Kommentare:

  1. Ich finde am Ebook interessant, dass Ressourcen gespart werden. Der Papierverbrauch ist doch recht hoch.
    Allerdings kann ich persönlich mich auch überhaupt nicht mit digitalen Büchern anfreunden. Wenn einem das Buch im Regal aber nicht so wichtig ist, ist das Ebook eine tolle umweltschonende Alternative.
    Ich hoffe nur, dass sie nicht auf die Preise unserer guten alten Bücher schlagen werden...

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  2. Hallo Mikage

    An das offensichtlichste habe ich gar nicht gedacht, klar, da wird eine Menge Papier gespart. Natürlich drucken die meisten großen Verlage sowieso schon auf umweltschonendem Papier. Aber gar kein Papier zu verbrauchen ist natürlich am besten.

    Aber auch das wäre kein Grund der mich umstimmen würde. Da würde mir einfach etwas wichtiges fehlen. Ich denke als Bücherfreund weißt du sehr genau wovon ich rede.

    Also das mit den Preisen ist mir aber in letzter Zeit doch vermehrt aufgefallen. Der Diogenes Verlag fährt ja auch meistens sehr pikante Preise auf. Selbst für Bücher deutscher Autoren.

    Der Piper Verlag verlangt ja auch für Schoßgebete von Charlotte Roche knapp 17 Euro. Und dabei handelt es sich ja nicht einmal um ein Hardcover. Das neue Format ist zwar robuster als ein normales Taschenbuch, rechtfertigt aber nicht einen solchen Preis.

    Wünsche dir einen guten Start in die Woche, Mikage =)

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  3. Dass sich die Preise von analogen und digitalen Büchern nicht unterscheiden, liegt an der tollen Buchpreisbindung, die wir hier in Deutschland haben. Kostet das Buch im Laden 20 Euro, kostet es auch digital 20 Euro. Alles andere wäre nicht zulässig.
    Eigentlich weiß jeder, dass eBooks günstiger sein müssten, da die Verlage bei der Herstellung eine Produktionsersparnis haben (Wegfall von Buchdruck), doch irgendwie scheint sich da nicht so viel zu tun.

    Ich bin persönlich auch für Bücher zum Anfassen. Ich will Knicke reinmachen, Sätze unterstreichen, mir die Dinger ins Regal stellen und in manch nostalgischen Momenten wieder darin rumblättern. Aber ich würde zB auch immer CDs und LPs den MP3s vorziehen, genauso wie DVDs und Blurays den Videodateien/Streams.

    Als Lehrbücher finde ich eBooks allerdings eine interessante Sache, da man zB Sprachbücher gut mit Audio- und Videomaterial kombinieren könnte. Für die normale Belletristik allerdings erschließen sich mir keine besonderen Vorteile, außer Papier- und Platzersparnis.
    Aber mal ehrlich, ich bezahle lieber ein paar Euro mehr, um ein richtiges Buch zu kaufen, als ein eBook. Das wird sich bestimmt nicht ändern.
    Das gleiche gilt für Comics und Mangas. Wer liest schon gerne Comics auf einem eBook-Reader, iPad und Co.? Ich denke, da geht das Gesamtgefühl flöten. Man spürt die rauen Papierseiten nicht mehr, riecht nicht die Tinte und fühlt das Gewicht des Buches nicht.

    Ich denke auch, wie du schon meintest, dass eBooks eine gute Platform für Schreiber bietet,die eigenen Werke zu vertreiben und eventuell den Sprung zu einem größeren Verlag zu schaffen. Dafür werden sie allerdings noch zu wenig angenommen. Ob sich das in den nächsten Jahren ändert, ist mal dahingestellt.
    Als Schreiber werde ich im eBook Markt ein bisschen die Augen offen halten, als Leser allerdings ziehe ich das normale Buch vor.

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  4. Ach Salvo, wieder einmal hast du genau das wiedergegeben woran ich scheiterte xD

    Ich glaube nun kann natürlich auch Mikage noch besser nachvollziehen warum ich eBooks weniger schätze. Und das gleiche gilt natürlich, wie du bereits geschrieben hast, für CD's, LP's, DVD's und BluRay's. Nicht zu vergessen, Videospiele. Die Leute wollen einfach etwas in den Händen halten. Sei es ein Booklet einer Musik CD, oder das Handbuch eines Videospiels. Digitale Sachen nehmen zwar kein Platz im Regal ein, dafür sind sie aber verdammt unpersönlich.

    Doch in den USA scheint das eBook von einem ziemlichen Boom zu profitieren. Dort erscheint ja am 25 Oktober die Gesamtausgabe von Haruki Murakamis 1Q84. Und da wurde tatsächlich die Diskussion gestartet ob der Threadersteller sich nun die Kindle Edition oder die Hardcover Variante kaufen soll. Und mich hat es überrascht wie vielen das egal ist. Etliche Leute ziehen sogar die Kindle Edition vor.

    Preislich sieht es da so aus:

    Kindle Edition: 20,43 Dollar

    Hardcover Variante: 16,04 Dollar (Originalpreis: 30,50 Dollar)

    Die Rede ist natürlich von US Dollar. In den USA gibt es keine festen Buchpreise. Und so kurz vor der Erscheinung verlangt Amazon nur die Hälfte für die Hardcover Variante. Aber würde das Buch seinen Originalpreis haben, dann wäre die Kindle Edition um die 10 Dollar billiger. So etwas ist natürlich nicht möglich in Deutschland.

    Und wenn sich da nichts ändert, werden auch eBooks hier nicht populärer werden. Ein Glück.

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