Archiv: Rezensionen zu Literatur und Film

Dienstag, 14. Oktober 2025

Dorothee Elmiger gewinnt Deutschen Buchpreis

 



Ich hatte die nominierten Kandidaten für die diesjährige Vergabe des Deutschen Buchpreises nicht akribisch verfolgt, freute mich aber dennoch sehr für die Schweizerin Dorothee Elmiger, die für ihren Roman "Die Holländerinnen" auf die Shortlist gesetzt wurde und sich in den letzten Wochen auch zur Favoritin für den Preis mauserte. Nachdem sie bereits 2020 für "Aus der Zuckerfabrik" für den Preis auf der Shortlist stand, heimst sie diesen nun rund 5 Jahre später für "Die Holländerinnen" ein. Ein Buch, welches ich bereits kurz in meiner Berichterstattung zu dem mysteriösen Verschwinden der beiden Niederländerinnen Kris Kremers und Lisanne Froon erwähnt hatte: Link führt in neuem Fenster zu einem Artikel auf meinem Blog

Zwar ist das Buch von Dorothee Elmiger fiktional, aber eben durch diesen echten Fall auch mit wahren Tatsachen angehaucht. Ich hatte bisher lediglich Zeit, eine Leseprobe zu lesen und als jemand, der den Schreibstil der Autorin kennt, wusste ich so ungefähr, dass ich mich auf eine besondere Leseerfahrung einstellen kann. Vor über 11 Jahren, also im Jahr 2014, besprach ich hier auf "Am Meer ist es wärmer" ihren zweiten Roman "Schlafgänger" (Besprechung im Blog-Archiv jederzeit aufrufbar) und bin auch so viele Jahre später von diesem noch angetan.

"Die Holländerinnen" wird von der allgemeinen Leserschaft vermutlich nicht weniger "kontrovers" aufgenommen werden wie ihre vorherigen Werke. Doch genau solche literarischen Experimente sind es, die ich mir von der deutschsprachigen Literatur erwarte, innig wünsche. Unsere Sprache kann so viel, doch häufig wird sie besonders in fiktionalen Romanen viel zu selten intelligent und spielerisch genutzt. Insofern hoffe ich, wird die Verleihung des Preises Dorothee Elmiger den Antrieb geben, mit ihrer Literatur genau so weiterzumachen.

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