Archiv: Rezensionen zu Literatur und Film

Donnerstag, 1. August 2013

Import-Rezension auf Japanliteratur.net: Colorless Tsukuru Tazaki and his Years of Pilgrimage




Einer der Hauptgründe, wieso ich überhaupt damals Am Meer ist es wärmer (für alle, die durch Google hierher gefunden haben, ihr befindet euch gerade auf dem Blog ;D) gegründet habe, war eindeutig die fantastische Arbeit, die Friederike auf Japanliteratur.net leistet. Dank der Sozialen Netzwerke, bin ich immer sehr fix mit ihr verbunden, und kann entspannt über japanische Literatur diskutieren. Bei fast 300 Rezensionen auf ihrer Seite habe ich schon den ein oder anderen Geheimtipp entdeckt.

In der folgenden Rezension geht es aber um einen Roman, der bereits jetzt außerhalb Japans sehr begehrt ist. Die Rede ist von Haruki Murakamis neustem Roman 色彩を持たない多崎つくると、彼の巡礼の年. Übersetzt heißt das auf Englisch so viel wie Colorless Tsukuru Tazaki and his Years of Pilgrimage. Als der Roman in Japan im April dieses Jahres erschienen ist, gab es wieder einmal eine neue Rekordauflage für Murakami. Doch darüber habe ich längst berichtet, und will auf das Thema nicht mehr eingehen.

Viel interessanter hingegen sind die Rezensionen auf Amazon Japan, die unterschiedlicher nicht sein könnten. Denn entweder hagelt es Lob, oder nicht zu knappe Kritik. Dennoch hält sich Tsukuru Tazaki bei wohlwollenden 3,3 von 5 Sternen bei Amazon bei aktuell weit über 500 Rezensionen.

Da Friederike das Buch längst importiert hat, praktischerweise auch noch die japanische Sprache ziemlich gut beherrscht, war ich natürlich sehr auf ihre Meinung gespannt. Und ich glaube, sie würde sich eher zu den Leuten zählen, die Option 2 wählen, die nicht zu knappe Kritik also.
Unterstreicht in ihrer Rezension aber auch folgendes:

Ich möchte noch kein abschließendes Urteil abgeben, da ich mir erhoffe, dass in der deutschen Übersetzung Nuancen zum Vorschein kommen, die ich in der japanischen Ausgabe aufgrund von Sprachbarrieren nicht entdecken konnte.

Hauptproblem der Geschichte soll sein, dass sie zu wenig neues bietet. Zwar verzichtet Murakami weitgehend auf surreale Szenen (bis auf einige Träume), die Geschichte selbst soll aber recht Handlungsarm und ohne besondere Höhepunkte sein. Das die eigentliche Handlung von Murakamis Geschichten bereits auf wenigen Seiten geklärt werden könnte, war nie anders, aber gerade durch surreale Handlungen und kuriosen Charakteren, wie etlichen überraschenden Wendungen, war jede von ihnen einzigartig.

Fazit: Insgesamt reicht Murakamis neuester Roman nicht an seine Vorgänger heran.

So lautet das Resümee von Friederike. Natürlich macht mich das eher gesagt noch viel neugieriger. Ein wenig, so die Bloggerin in einem anderen Artikel, würde Tsukuru Tazaki ein wenig an Südlich der Grenze, westlich der Sonne erinnern. Um genau zu sein, sich wie eine Neuauflage lesen. Finde ich persönlich schon wieder interessant, denn gemeinsam mit Sputnik Sweetheart gehört Südlich der Grenze, westlich der Sonne, zu meinen Favoriten von Haruki Murakami.

Da meine Kenntnisse der japanischen Sprache jedoch als arg bescheiden zu bezeichnen sind, muss ich mich, wie die meisten anderen, auf die deutsche Übersetzung gedulden. Die soll bereits 2014 beim DuMont Buchverlag erscheinen.

Die komplette Rezension, alles wesentlich umfangreicher als in diesem Artikel, findet ihr auf Japanliteratur. Bequeme Leute klicken einfach auf die nächste Verlinkung.

Rezension: Colorless Tsukuru Tazaki and his Years of Pilgrimage

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