Archiv: Rezensionen zu Literatur und Film
Montag, 24. Juni 2013
George R.R. Martin: Planetenwanderer endlich in Deutschland erhältlich
Endlich mal, und das kann ich entspannt schreiben, steht ein mehr als talentierter Autor im Rampenlicht. A Song of Ice and Fire machte George R.R. Martin nicht nur zum Multimillionär, auch seine Reputation dürfte hochgeschossen sein wie eine Rakete, die ins All abgefeuert wurde.
Natürlich könnte man nun meinen, wenn man irgendeinen alten Kram des Autors übersetzt, und fett genug seinen Namen auf das Cover setzt, wird es sich bereits automatisch gut verkaufen. Vielleicht ist da etwas wahres dran, aber von mir aus darf gerne jedes Werk des Amerikaners auf Deutsch erscheinen. Im Gegensatz zu vielen anderen, momentan angesagten Autoren aus dem Fantasy/Science Fiction Genre, weiß Martin, wie man eine gute Geschichte zu erzählen hat.
Planetenwanderer wurde in den späten Achtzigern als Kurzgeschichten-Anthologie unter dem Titel Tuf Voyaging veröffentlicht. Die 7 Kurzgeschichten handeln alle von dem skurrilen Weltraumhändler Haviland Tuf. Das Setting der Kurzgeschichten ist zwar astreine Science-Fiction, der Charakter des Haviland Tuf ist aber ein typisches George R.R. Martin Original. Das komplette Gegenteil eines Helden. Der besitzt weder Laserschwerter noch die Macht, sondern ist ein übergewichtiger Vegetarier, der mit Weltraumhandel sein Geld verdient, und eher unfreiwillig in diese Space Opera gerät.
Von Westeros geht es also in die Weiten des Weltalls. Das macht einen guten Erzähler aus.
Planetenwanderer ist seit dem 10. Juni in Deutschland beim Heyne Verlag erhältlich. Optisch richtet sich die Klappenbroschur mit einem Modernen Cover an die aktuelle Neuauflage von Das Lied von Eis und Feuer. Auf dem etwas angestaubten Science-Fiction Markt dürfte Haviland Tuf zumindest etwas Staub aufwühlen.
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