Archiv: Rezensionen zu Literatur und Film

Mittwoch, 2. Oktober 2024

Einwurf: Der aktuelle Status von "Am Meer ist es wärmer" und: Wo ist eigentlich Georg Krätschmer?

 



Nun ist meine Grabesrede zu Star Wars The Acolyte auch schon wieder über 2 Monate her. Ich erkenne einen klaren Trend und bemerke konstant, wie mir stets die Motivation fehlt, mich weiterhin neuen Beiträgen auf "Am Meer ist es wärmer" zu widmen. Und das schreibe ich sogar ganz ohne Wehmut. Bereits 2020 kündigte ich ein temporäres Ende für den Blog an und kehrte einige Zeit später unter neuem Motto zurück: Ich schreibe nur noch, wenn mir danach ist und ich ein gutes Thema habe. Vier Jahre später: Ich habe einige gute Themen, finde aber kaum noch Zeit und/oder Motivation, diese auch schriftlich umzusetzen. Und ich mache mir da auch nichts vor: Als Blogger ist der Aufziehvogel auf seiner kleinen Insel (wenn auch nicht mehr ganz allein) schon relativ analog unterwegs. Ich habe sowohl den Instagram als auch den TikTok Trend verschlafen und trotz mehrfacher Versuche leider nie den Draht zu diesen für einen Blogger imminent wichtigen Plattformen gefunden. Ein Blogger, der monatlich einige Beiträge schreibt, reicht nicht mehr aus um viele Menschen zu erreichen. Man muss präsenter sein, verrückte und raffiniert geschnittene Videoclips kreieren. Irgendwie auf sich aufmerksam machen. Aber genau das ist "Am Meer ist es wärmer" nicht und wird es niemals sein. Die fehlende Motivation, den Blog fortzusetzen rührt aber aus rein persönlichen Gründen. Ich blicke auf fast 15 Jahre bloggen über Bücher, Filme und Gott und die Welt zurück. Ich wurde von einer heute ziemlich bekannten Person des öffentlichen Lebens beinahe verklagt als diese noch eher unbedeutend war, habe eine menge interessante Menschen kennengelernt, interviewt, genervt und dauerhaft meinen Horizont erweitert. All das war "Am Meer ist es wärmer" in all den Jahren für mich. Und das bedeutet längst nicht, dass die Reise hier nun endgültig endet. Der Blog bleibt bestehen und sofern mich wieder etwas sehr interessiert, werde ich hier darüber schreiben. Mit Lavandula habe ich auch weiterhin tatkräftige Unterstützung auf dieser kleinen Insel. In den kommenden Tagen wird von mir sogar nachträglich noch eine Rezension zu "Mein drittes Leben" von Daniela Krien erscheinen. Nur wird es halt nicht weitergehen, wie es bisher der Fall war (die unzähligen Comebacks mit eingeschlossen).

Aber zieht sich der Kerl denn nun endgültig zurück und macht nichts mehr? Nein! Ich werde stattdessen wieder Dinge machen, die mir Freude bereiten und die zu den Anfängen meiner Blogger-Karriere zurückgehen und teilweise noch weiter zurückreichen als dieser Blog. Mit "Kannibalismus unter Intellektuellen" werde ich demnächst ein lang geplantes, aber letztendlich neues Projekt ins Leben rufen (nicht zu verwechseln mit einem alten Schreib-Projekt namens "Kannibalismus unter Fischen"). Dort wird dann nur noch über Gott und die Welt geplaudert, über kurioses und seltsames und Heimat-Hassliebe versprüht. Wieder unbeschwert und ungezwungen über Themen schreiben zu können, die mir gefallen und ich mich mit meinem Stil nicht abgenutzt fühle.

Und ja, dann ist da ja auch noch Georg Krätschmer. Der Schorsch ist nun seit genau einem Jahr ein ständiger Begleiter von mir. Ursprünglich als dumme Idee gedacht und als ein Special zu Halloween 2023 geplant, ist die Idee zu etwas deutlich größerem herangewachsen. Georg Krätschmer wird ein zentraler Punkt in meiner ersten eigenen Geschichte seit vielen Jahren sein. Und erstmals wird es sich nicht um eine Kurzgeschichte handeln. Die Geschichte sind die Früchte meiner neuen Philosophie, einfach wieder drauf loszuschreiben. Ohne darauf zu achten, ob es wem gefällt, provoziert oder ganz einfach unzumutbar ist. Eine Geschichte, deren eigenen Ausgang ich sehr lange nicht kannte und nicht einmal wusste, ob aus diesen losen Puzzlestücken jemals etwas ganzes wird. Für diese Geschichte werde ich nicht meinen längst geschlossenen Blog "Typewriting - Erase your Head" reaktivieren, sondern auch dafür einen neuen Blog erstellen. Wann das sein wird, wird sich zeigen müssen, ob ich diese Geschichte dann auch jemals zu einem Ende bringen werde (steht aber eindeutig auf der Agenda ganz oben!). In der kommenden Woche plane ich, eine kleine Leseprobe der Geschichte auf "Am Meer ist es wärmer" zu veröffentlichen. Dort werde ich auch erstmals den Titel der Geschichte bekanntgeben.

Und all das wird völlig ungezwungen und entspannt im laufe der Zeit entstehen. Ob alles so wird, wie ich das geplant habe, kann mir aktuell nur meine Kristallkugel verraten, die aber gerade Wartungsarbeiten über sich ergehen lassen muss. Mit diesen Vibes möchte ich mich dann auch verabschieden und mich zeitgleich bei allen Lesern bedanken, die seit 2011 irgendwie diese kleine Insel hier angesteuert haben. Es ist kein Abschied, aber es ist Zeit, eine langjährige Serie zu beenden und das Sequel zu starten. Denn heute geht doch bekanntlich nichts ohne Teil 2, oder, Baby?



Aufziehvogel am 02.10.2024