Archiv: Rezensionen zu Literatur und Film

Donnerstag, 15. Dezember 2016

Letzter Einwurf: 2016




Ich hoffe doch schwer, der Doppelpunkt im Titel dieses Posts wird bemerkt. Zwar handelt es sich hier ganz ohne Frage um den letzten Einwurf des Jahres, erstmals trägt der letzte Einwurf des Jahres aber auch das Jahr selbst als Titel. "2016" klingt schlicht, selbsterklärend und langweilig genug, um hieraus einen sentimentalen Jahresabschluss-Rückblick zu kreieren. Doch stattdessen will ich die verfügbaren Zeilen dazu nutzen, was ich in diesem Jahr selten getan habe. Über den Blog reden. Über belangloses Zeug philosophieren. Und tatsächlich wirds auch einen minimalen Jahresrückblick geben. Wie immer findet hier aktuelles Weltgeschehen und Politik keinen Platz. Man darf nicht vergessen, wir befinden uns hier auf einer einsamen Insel mitten im Nirgendwo. Auf dieser einsamen Insel gibt es lediglich eine Buchhandlung und ein Kino.

Das eher persönliche Ziel von 50 Beiträgen in 12 Monaten wurde dieses Jahr nicht erreicht. Wie ich aber schon erwähnte, der Blog soll nicht künstlich mit Beiträgen vollgestopft werden, die wenig Aussagekraft besitzen. Um den Blog in den sozialen Medien aktuell zu halten und auf sich aufmerksam zu machen sicherlich keine schlechte Idee, aber so etwas wird es hier auch weiterhin nicht geben. Wir können uns keine Beiträge erzwingen, in dem wir irgendeinen Unsinn verfassen oder irgendwelche Neuigkeiten kopieren. Die Philosophie von "Am Meer ist es wärmer", jeder neue Beitrag muss ein Unikat sein, die besteht auch hoffentlich weiter fort.

Adventskalender-Gewinnspiel 2016: Japp, ihr lest richtig. Gibts wieder nicht. Wieder kein Gewinnspiel in diesem Jahr. Wäre aber eine Idee für die Zukunft, so dass ich endlich meine Kurzgeschichten unter die Leute bringen kann. Von Türchen 1-24 nur Aufziehvogels Kurzgeschichten. Ein Traum für jeden Schmöker-Typ ganz gleich welchen Alters würde wahr werden.

Für jeden Leser, der nach dem Adventskalender-Gewinnspiel Abschnitt noch nicht den Post weggeklickt hat oder eingeschlafen ist, dem wird vermutlich aufgefallen sein, ich habe im Absatz über das "Eher persönliche Ziel" das Wort "Wir" benutzt. An dieser Stelle möchte ich mich nämlich noch einmal an meine Strand-Autorin Kirsten bedanken, die in diesem Jahr als Bloggerin zu mir gestoßen ist und mich unterstützt. Ich hoffe, die Gelegenheit zu haben, sie im nächsten Jahr der Leserschaft noch etwas näher vorstellen zu dürfen. Wieso die schwammige Aussage? Dazu am Ende mehr.


Bücher, die mir in diesem Jahr besonders gut gefallen haben:


Belletristik

Pierre Jarawan: Am Ende bleiben die Zedern

Natsume Soseki: Kokoro


Non-Fiction

Dierk Stuckenschmidt: Todai-Ji

Haruki Murakami: Von Beruf Schriftsteller


Die Enttäuschung wird hoffentlich nicht zu groß sein, wenn ich nun die Kategorie der Filme auslasse, die besonders in diesem Jahr eine eher kleinere Rolle in der Berichterstattung gespielt hat. Meine ausführliche Meinung zu den jeweils genannten Büchern findet ihr in den verlinkten Besprechungen.


Ich nähere mich allmählich dem Ende meines Einwurfs.
2016 plätscherte ein wenig dahin. Es veränderte sich lediglich die Jahreszahl, ansonsten war beinahe alles genau so wie im Jahr 2015. Der markante Unterschied für "Am Meer ist es wärmer": Der Blog feierte dieses Jahr sein fünfjähriges bestehen. Ein kleines Jubiläum, welches ich nie für möglich gehalten hätte, dieses einmal feiern zu können. Aus einer eher beiläufigen Idee, noch einmal einen Blog zu starten, noch einmal komplett bei 0 anzufangen, diesmal jedoch mit festen Themen und Struktur, aus dieser kleinen Veranda mit Gartenteich hat sich eine kleine Insel am Meer geformt, auf die ich sehr stolz bin. Allen voran möchte ich auch der Leserschaft noch einmal herzlichst danken, die diese kleine Insel mitten im Nirgendwo immer wieder besuchen. Der Dank geht natürlich auch an meine Bekanntschaften, die ich über Twitter geschlossen habe und ich häufiger bereits den ein oder anderen Geheimtipp zugespielt bekam. Vor fünf Jahren wusste ich trotz eines geplanten Konzepts noch nicht so wirklich, welche Wege dieser Blog einmal einschlagen wird. Der Stil war ungeschliffen, stümperhaft und einige Beiträge sind sehr gut da aufgehoben, wo sie sich gerade befinden; in den tiefsten Archiven dieses Google-Blogs. Ich habe mich unlängst von einem Bewertungssystem getrennt und so gut es mir möglich ist, korrigiere ich ältere Rezensionen und ergänze sie, damit diese Frühwerke nicht mehr ganz so stümperhaft wirken.

Ich versprach, dass es nicht sentimental wird und in diese Richtung soll der letzte Part meines Einwurfs auch nicht gehen. Aber es gibt dennoch ein Thema, worüber ich mir Gedanken mache und mir während der Blog-Pause weiterhin Gedanken machen werde. Anfang des Jahres habe ich es schon einmal angedeutet, nun möchte ich noch einmal etwas genauer drauf eingehen. Wird "Am Meer ist es wärmer" auch 2017 mit neuen Beiträgen versorgt werden? Und auf diese Frage kann ich noch keine genaue Antwort geben. Ich muss mir selbst die Frage stellen, ob ich mich nicht irgendwie abgenutzt habe. Haben die Beiträge noch genug Aussagekraft? Steckt in diesem Projekt noch genug Passion? Nun, da es sich hier um ein nicht kommerzielles Projekt handelt und es hier immer noch um mein Hobby geht, so möchte ich die ganze Geschichte nicht überdramatisieren. Letztendlich sind es sowieso die Bücher und Filme, die das Fortbestehen dieses Blogs bestimmen. Ob "Am Meer ist es wärmer" in ein 6. Jahr gehen wird, das werdet ihr Mitte Januar erfahren. Damit will ich selbstverständlich keine künstliche Spannung aufbauen. Ich kenne auf diese Frage noch keine Antwort und möchte mir in aller Ruhe darüber Gedanken machen.


Und damit endet der Einwurf mit dem Titel "2016". Das war doch ganz einfach. Die Worte sprudelten mir aus den Fingern wie ein frisches Pils aus dem Zapfhahn. Ich erhebe also mein virtuelles Glas und trinke auf Euch. Also nicht jetzt um kurz vor 8 zum Frühstück, aber heute Abend werde ich mich wohl zu einem Bier hinreißen lassen.


Noch seid ihr aber nicht komplett erlöst, ein letzter Beitrag, der das Jahr von "Am Meer ist es wärmer" abschließt, wird noch folgen.


Bis dahin gehabt Euch wohl,
Aufziehvogel



Am Meer ist es wärmer bedankt sich bei DuMont, Piper, der Verlagsgruppe Random House, dem Berlin Verlag und dem Hibarios Verlag.

Besondere Danksagung und Wertschätzung geht an: Klaus Lerch vom Hibarios Verlag, Ursula Gräfe und Ben L.

5 Kommentare:

  1. Ich hoffe sehr, dass es hier weiter geht. Ich würde die einsame Insel sehr vermissen. Sayōnara imanotokoro :)

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  2. まさか!
    Wo ich gestern den Blog gefunden habe, denkst Du übers Aufhören nach. XD
    Na immerhin gibt es genug Jahre zurück zu lesen. Und die Überlegungen kann ich als Bloggerin ja verstehen.
    Allerdings scheinst Du noch einige Bücher von Yoshimoto Banana nicht rezensiert zu haben. Sage ich, weil ich vor kurzem Lebensgeister gelesen habe und das sehr mochte. :)

    Ich wünsche Dir, dass Dir die beste Entscheidung für Dich bald klar wird. :)

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  3. Lieben Dank für die Kommentare ihr Zwei = )

    Ich bin froh, die Kommentar-Sektion wieder geöffnet zu haben (trotz Spam-Problems).

    Wenn ich solche warmen Worte lese, motiviert mich das ganz besonders, ein weiteres Jahr dran zu hängen.

    Und Banana Yoshimoto steht auch noch auf der Agenda, denn ich habe einige ihrer Neuerscheinungen leider verpasst ;/


    Liebe Grüße,
    Aufziehvogel

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  4. Hi,

    das kennt wohl jeder Blogger mit dem Kommentarspam. Ich kann das im Backend löschen ohne dass es für die Besucher auf dem Blog je sichtbar wird. Das geht bei einem Google Blog sicher auch?
    Aber es nervt natürlich trotzdem.

    Mir ist allerdings aufgefallen, dass es zunimmt wenn die Blogaktivität abnimmt. Als ich vom September bis November eine Blogpause eingelegt habe, hatte ich in immer kürzeren Abständen mal so eine Spam-Schwemme über Nacht, bis zu dem Punkt dass ich mich über Kommentarbenachrichtigungen nicht mehr gefreut hab, weil es in fast allen Fällen Spam war.

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    1. Ja, das stimmt leider, besonders natürlich auf kommerziellen Blogs wie Blogger (Google) ist das ein Problem. Bei Wordpress (hatte ich auch mal als Host für einen Blog) war das deutlicher angenehmer, ist allerdings auch schon Jahre her.

      Ich hab mittlerweile auch einige Einstellungen vorgenommen, so dass es Spammer schwieriger haben, sich hier zu verewigen. Musste leider für einige Zeit die Kommentar-Sektion sperren bis ich dann gesehen habe, es gibt wesentlich effektivere Lösungen ;D
      Die Kommentar-Sektion zu sperren kann ja keine Option sein, so verpasst man auch tatsächlich die wirklich schönen Kommentare und sowas wie hier wäre nicht zustande gekommen.

      Liebe Grüße,
      Aufziehvogel

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